Handmadebusiness gründen 2024 – 4 Tipps für dich!
Das erwartet dich:
Darum geht es heute:
Du möchtest 2024 dein eigenes Handmadebusiness gründen? Dann habe ich heute 4 brandheiße Tipps für dich, worauf du in diesem Jahr unbedingt achten solltest.
Die folgenden 4 Punkte sind definitiv kein Standard-Bla-Bla und auch keine Tipps, die du schon tausendfach gelesen hast. Nein, nein…
Die fundamentalen Dinge wie, Gewerbeanmeldung, Verpackungslizenz etc. bespreche ich bereits ausführlich in einem eigenen Blogartikel, den du hier findest. Solche fundamentalen Themen sind natürlich unabhängig vom Jahr und allgemeingültig. Schau dort gern vorbei, wenn du zu diesen Grundlagen noch mehr Informationen brauchst.
Tipp Nummer 1:
Die richtige Wahl deiner Kanäle und das Zusammenspiel!
Auch in 2023 durfte ich wieder mit vielen tollen Shops zusammenarbeiten. Besonders im Gründungsbereich, aber auch darüber hinaus sah ich im vergangenen Jahr immer wieder gewisse Verhaltensmuster | Denkweisen, wenn es um das Thema Marketing- und Vertriebskanäle ging.
Marketingkanäle sind z.B.:
- TikTok
- analoge Werbung (Flyer, Aushänge, Banner)
Vertriebskanäle sind z.B.:
- Etsy
- Onlineshop
- Andere Marktplätze (pwl, Kleinanzeigen etc.)
- Offline (Häusel, Markt etc.)
- B2B-Geschäfte
Vereinfacht gesagt, Marketingkanäle sind die Plattformen, wo du deine Produkte bewirbst und Vertriebskanäle sind die Plattformen und Orte, wo du deine Produkte verkaufst. Es gibt in meinen Augen auch Mischformen, wenn man nach dieser Definition hier geht.
Instagram z.B. wird viel als Marketingkanal genutzt, kann aber auch als Vertriebskanal genutzt werden. Das geht z.B. über die Nachrichtenfunktion. Gleiches gilt für WhatsApp und Facebook. Hier wird ja auch über Gruppen häufig verkauft bzw über die Chatfunktion ein Kauf abgeschlossen (meist zu Beginn, wenn noch kein Onlineshop da ist).
Verkauft wird einfach dort, wo es sich eben anbietet, oft nach dem Motto mehr ist mehr (Etsy, Kleinanzeigen, Abholung zuhause und 5 Mietfächer!)
Man hat zwar Etsy aber alles, was geht wird außerhalb von Etsy gemacht - Man muss ja Gebühren sparen.
Instagram macht man halt mit, auch wenn man darauf keine Lust hat, macht ja jeder.
Wo man verkauft und Werbung macht, wird aus dem Bauch heraus entschieden und auch hier mehr ist mehr!
Also direkt vorab, das ist überhaupt nicht als Angriff gemeint oder sonstiges, denn woher soll man es auch wissen. Ich hab es mittlerweile ganz bequem, weil ich genau dort schon war und festgestellt habe, dass das Gras auf dieser Seite deutlich grüner ist. Deshalb, falls du dich in einem oder mehreren Punkten gerade „ertappt” fühlst, keine Sorge, genau dafür gibts ja diesen und weitere Blogartikel!
Die Qualität spielt also eine übergeordnete Rolle, nicht die Quantität. Vor allem, weil es immer mehr und mehr Weiterbildungsmöglichkeiten für uns Label gibt. Manche Shops lassen sich z.B. im Bereich Pinterest unterstützen, oder bei der Suchmaschinenoptimierung für Google. Da hinkt man leider mit 5 verschiedenen halb geführten Kanälen hinterher!
Marketingkanäle:
- Mit welchem Kanal (Insta, Fb, TikTok etc.) verbringst du selbst die meiste Zeit?
- Welche Plattform nutzt du vielleicht auch bereits privat aktiv (kennst dich technisch aus)?
- Kannst du schon Kanäle ausschließen? Weißt du schon, welcher Kanal dir überhaupt nicht zusagt?
Vertriebskanäle:
- Wo kaufst du gern ein?
- Falls du deine Zielgruppe schon einschätzen kannst, wo kaufen deine Kunden am liebsten ein? Sind sie eher online oder offline unterwegs?
- Wie viel Zeit möchtest du investieren? Ein Onlineshop ist beispielsweise aufwendiger als das technische Aufsetzen eines Etsy-Shops oder eine Anzeige bei Kleinanzeigen.
- Was ist dein monatliches Budget? (Onlineshops, sowie Mietfachregale, Märkte, Online-Shopsysteme kosten Geld).
Mit diesen Fragen sollte es dir im besten Falle ein wenig leichter fallen, dich für einen Marketingkanal als auch für einen Vertriebskanal zu entscheiden. An dieser Stelle möchte ich dir vor allem vorschlagen, erst mal zu überlegen, wo du gern verkaufen möchtest, bevor du dich für einen oder mehrere Marketingkanäle entscheidest.
Beispiel: Wenn du ein Selbstbedienungshäuschen hast oder Workshops anbietest, dann würde ich eher zu Instagram, einer regionalen Facebook-Gruppe oder einem Newsletter tendieren und weniger zu TikTok. Du bist durch die Standortbegrenzung ja regional gebunden und möchtest nach Möglichkeit nicht wie bei TikTok einfach Millionen Menschen aus Deutschland erreichen, sondern im besten Falle nur Menschen aus deinem Umkreis.
Es spielt also nicht nur eine Rolle, welche Kanäle du wählst und vor allem wie viele, sondern es geht um deutlich mehr, wie z.B. das Zusammenspiel dieser Kanäle miteinander.
Tipp Nummer 2:
Der Blick auf das große Ganze!
Als ich 2019 mein erstes Handmadelabel gründete, hatte ich definitiv keinen Blick für das große Ganze. Ich hätte dir wahrscheinlich nicht mal zusammenfassen können, was das überhaupt sein soll. So habe ich mein Business auch geführt. Ich hab eine Zeit lang Thema A gemacht, dann Thema B. Alles noch recht offen und meist ohne zu überlegen, wie Thema A und B zueinander steht.
Auch das Thema, welchen Marketing- und Vertriebskanal du wählst, ist ein bezeichnendes Beispiel, dass man das Große ganze nicht aus den Augen verlieren darf.
Ein Zahnrad ist Instagram, ein Zahnrad deine Buchhaltung, ein Zahnrad Etsy oder deine Produktfotografie… und so weiter.
So wie du im Dunkeln auf der Landstraße immer ein wenig damit rechnest, dass vielleicht ein Reh auf die Straße läuft. Oder wenn Glatteis ist, du automatisch langsam läufst.
Der Gedanke: „Das große Ganze ist wichtig!” sollte sich so schnell wie möglich festsetzen. Du wirst dich wundern, wie dir dieser Satz auch hilft Dinge, die nicht ins System passen, auch gar nicht zu machen. Denn wenn du schon vorher ein offenes Auge hast, fällt dir vielleicht schon zu Beginn einer Idee auf, dass sie im System nicht kompatibel ist.
Bei diesem Tipp spielt für mich vor allem auch die Veränderung der letzten Jahre eine wichtige Rolle. Kunden sind nicht mehr so leicht zu begeistern und viele Handmadelabel beginnen damit sich weiterzubilden. Dadurch sind die Standards gestiegen und es ist heute mehr nötig, um wirklich „groß” zu werden bzw. gesehen zu werden und aus der Masse herauszustechen.
Es gibt weniger Fotos auf Lammfellteppichen in dunkler Kulisse, mehr gute Bilder, durchdachtes Marketing etc. Das bedeutet, es gehört 2024 noch mehr dazu als 2023, 2022 etc.
Gerade aber für durchdachtes Marketing, der Aufbau einer richtigen Marke, die Wahl der richtigen Weiterbildung, gehört ein guter Rundumblick auf jeden Fall mit dazu!
Deshalb für mich mit der wichtigste Tipp, auch wenn die Umsetzung anspruchsvoll ist!
Tipp Nummer 3:
Die Schnelllebigkeit auf Social Media!
Ob wir es mögen oder nicht, die Welt verändert sich und so auch Instagram & Co. In diesem Jahr möchte ich noch einmal besonders hervorheben, dass es okay ist, wenn du für dich feststellst, dass Instagram, TikTok & Co nichts für dich sind.
Kennst du diese Situation? Du gehst in den Supermarkt, Freitag nach Feierabend, bist eigentlich gut drauf, aber der Kassiererin an Kasse 4 siehst du schon von weitem an, dass sie heute so überhaupt keine Lust hat? (Bitte mit zwinkern verstehen!)
Tja ich sag dann mal: „Sei nicht wie diese Kassiererin, zwinge dich nicht irgendwas noch mit dem halben Popo Sonntag Abend zu posten, weil man „muss” ja mal wieder was machen”. Die Menschen merken das. Wenn du nicht bereit bist deinen Marketingkanal (der ja das Ziel hat, Menschen von dir zu überzeugen), mit dem nötigen Respekt, der Geduld etc. gegenüberzutreten, dann lass es. Das ist völlig okay!
Spare dir unbedingt die Zeit und die Nerven und suche dir einen Kanal, der zu dir und deinem Alltag passt, der dir Spaß macht und bei dem du zeigen kannst, was du drauf hast.
Es ist nicht unbedingt schlimm, wenn Instagram und alles, was dazugehört, nichts für dich ist (Instagram kannst du auch durch TikTok etc. ersetzten – nur ein Beispiel). Du kannst auch neue Menschen an anderen Orten erreichen. Wenn wir vor allem davon ausgehen, dass deine Zielgruppe dir ähnlich ist (dann kannst du nämlich einfach sein, wie du bist und, und ziehst ähnliche Menschen an), dann sind die vielleicht auch nicht so gern auf Instagram.
Instagram wird noch lange ein wichtiger Bestandteil sein, aber es gibt ja noch viel Spielraum zwischen, ich mache gar nichts und ich bin absolut drin im Thema.
Um verlinkt zu werden und eine Community aufzubauen bzw. Kundenkontakte zu pflegen ist Instagram gut geeignet. Dafür musst du aber nicht 5x die Woche ein Reel drehen, vor der Kamera tanzen oder reinsprechen, wenn du das nicht möchtest.
Tipp Nummer 4:
Kunden ≠ Einmalbesteck (Stammkundenaufbau)
Besonders, wenn du marketingtechnisch noch nicht so mega drin bist oder vielleicht auch gar nicht so viel Zeit hast, dann ist dieser Tipp goldwert.
Marketingkanäle, wie z.B. Instagram, werden häufig für die Neukundenakquise genutzt. Gern werden Ads geschaltet, um möglichst viele neue Menschen zu erreichen oder man kommentiert und liked, um neue Follower zu bekommen.
Richtig! Alle Punkten kosten dich verdammt viele Ressourcen. Liken und Kommentieren kostet Zeit, Ads schalten kostet Zeit (Post erstellen und Kampagne anlegen) und Geld. Wenn du viele tolle neue Follower hast, dann sind das alles Menschen, die noch keinen oder wenig Bezug zu dir haben. Es kostet dich auch hier wieder Zeit, mit neuen Communitymitgliedern zu interagieren, ihnen deinen Bestellablauf zu schicken etc.
Stammkunden dagegen sind wie gute Freunde oder langjährige Partnerschaften. Man kennt sich, schätzt sich etc.
- Stammkunden empfehlen dich gern weiter (kostenlose Werbung - Ads z.B. kosten)!
- Stammkunden sind über die Zeit weniger Support-Intensiv. Sie wissen, wie man bei dir bestellt, wo man auf der Website den Rabatt eingibt und wie deine Qualität ist.
- Stammkunden bzw. eine starke Community öffnet Türen, von denen du nicht zu träumen wagst. Möchtest du dein Business langfristig aufbauen? Dann baue dir ein Netzwerk auf. Auf euch zum Beispiel ist immer Verlass. Wenn ich etwas brauche, jemanden suche der XYZ weiß oder kann, (auch aus anderen Bereichen) dann seid ihr da!
- Treue Kunden machen deine Umsätze ein klein bisschen planbarer (es gibt Kunden, die bestellen mindestens 2x im Jahr etc.)!
Zusammenfassend:
Tipp Nr. 1: Die richtige Wahl deiner Kanäle und das Zusammenspiel!
Tipp Nr. 2: Der Blick auf das große Ganze!
Tipp Nr. 3: Die Schnelllebigkeit auf Social Media
Tipp Nr. 4: Kunden ≠ Einmalbesteck (Stammkundenaufbau)
Ich wünsche dir ganz viel Erfolg auf dem Weg in ein unbeschreibliches Abenteuer! Falls du Fragen hast zum Thema Gründung, Selbstständigkeit etc. kannst du mir jederzeit auf Instagram schreiben.
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