Handmade Business Blog

Tipps & Tricks für dein Handmade Business!

Simply Academy NEWS!

Tipps & Tricks für Kreative-Shops!

Meine 5 größten Fehler als Handmadebusiness!

Das erwartet dich:

Worum geht es eigentlich?

Heute möchte ich gern von meinen 5 größten Fehlern als Handmadebusiness erzählen. Im April ist es so weit und ich feiere meinen vierten Jahrestag in der Handmade Szene. 2,5 Jahre als eigener Handmadeshop (davor schon knapp 3 Jahre in einem anderen Bereich) und 1,5 Jahre als Mentorin und Unternehmensberaterin für Handmade- und Kreativ-Businesses.

Du bekommst also gleich einen exklusiven Einblick in meine Business Zeit.  Warum? Weil es durchaus Fehler sind, die ich auch jetzt noch bei euch immer wieder und wieder sehe. 

Du möchtest Zeit, Lehrgeld und Nerven sparen? Dann bleib unbedingt dran. Am Ende dieses Blogartikels habe ich wie immer noch nützliche Links für dein Handmadebusiness. Aber jetzt, erst mal weiter im Text.

Preise nach Bauchgefühl

Ich präsentiere die Milchmädchenrechnung á la Simply Jo

Als ich damals mit meinem ersten Label „Your BÄG “gestartet bin, habe ich es so wie wahrscheinlich 90% der Shops gemacht, die einfach mal gestartet sind und vielleicht ja auch wie du?

Ich habe die Preise aus dem Bauch heraus festgelegt und mir keine Arbeitszeit bezahlt. Durch diese Herangehensweise hatte ich günstige Preise, jedoch habe ich nach einiger Zeit schnell gemerkt, dass so nicht wirklich viel am Ende hängen bleibt und vor allem nicht für eine hauptberufliche Selbstständigkeit.

„Wenn ich Material für 20€ einkaufe und die Tasche für 35€ verkaufe, habe ich doch 15€ Gewinn. Wenn ich jetzt 3 davon am Tag nähe, sind es schon 45€ Gewinn.” 

Ich habe das dann in meinem Leichtsinn mal hochgerechnet: „Wenn ich jetzt 5 Tage die Woche je 3 Taschen verkaufe, WOW, dann habe ich in der Woche 225€ Gewinn. Und das sind 900€ im Monat.”

2019 habe ich tatsächlich mal so eine Rechnung meinem Freund vorgestellt… Als Azubine habe ich nur die Nachmittage frei und mir dann ausgerechnet wie es wäre, wenn ich in Vollzeit nicht nur 3 Taschen, sondern vielleicht 5 nähen kann (hahaha).

Ja, puh…. nach den ersten 2 gut laufenden Wochen, in denen mich meine Familie unterstützt hat und sich fleißig alle aus meinem Umfeld eingedeckt hatten, kam dann das Erwachen (hier mal ein kleiner Ausschnitt)…

Ich habe gar nicht immer jeden Tag 3 Aufträge um wirklich diese 45€ Gewinn zu machen...

Jetzt muss ich auch Kunden auf Instagram finden, das kostet Zeit, also nicht nur keine 3 Aufträge, sondern auch nicht unbedingt Zeit für 3 Aufträge neben dem ganzen Instagram-Gedöns.

Ich habe überhaupt keine Arbeitszeit, Rechtstexte und Verpackungslizenz mit drin. Abgezogen von den 15€ blieb dann ein Minusbetrag....

Der erste Moment, als ich meine Preise kalkuliert habe, kam es zur Ernüchterung. Tja, eben viel zu günstig. Ich habe meine Preise dann jedoch berechnet und angehoben. Ich muss sagen, auch wenn es etwas gedauert hat, bis ich hinter meinen Preisen stehen konnte, habe ich danach besser verkauft als je zuvor. Ich habe verstanden, warum meine Produkte kosten, was sie kosten und konnte das so auch immer toll argumentieren.

Tabellen, die für dich rechnen!

Weil das Berechnen der Produktpreise manchmal etwas anstrengend und lästig sein kann, habe ich Listen entwickelt, die das Ganze für dich mit schlauen Formeln übernehmen. Ich nutze diese mit all meinen Shops, mit denen ich arbeite und ab dem 13.3.2023 kannst auch du sie dir herunterladen. Über den Link kommst du zu den Listen (scrolle einmal weiter runter). Und jetzt ab zum nächsten Fehler!

Alles selber machen

Ich habe wirklich lange alles (sogar meine Buchhaltung) selber gemacht. Die ersten 3-4 Jahre gar kein Problem, denn ich habe mir bis dato mit meiner Selbstständigkeit nur nebenbei etwas dazuverdient. 

Als ich jedoch an den Punkt kam, an dem mir klar wurde, dass ich gern hauptberuflich selbstständig sein möchte, erhöhte sich mein Arbeitspensum.

Du kennst es sicher von dir und spätestens nach dem Reel Trend von 2022 weiß jeder, dass wir Kreativ-Labels nicht nur die Produkte herstellen, sondern gleichzeitig auch die Fotografen, die Social Media Feen etc. sind.

Und hier nun zu meinem Appell an dich. Wenn du merkst, dass du wirklich viel arbeitest und neben deinem Tagesgeschäft (Bestellungen abarbeiten) keine Zeit bleibt für alles andere wie zum Beispiel, Social Media, Buchhaltung, Produktentwicklung etc. dann suche dir Unterstützung. Warte hier nicht zu lang.

Von der ersten Bewerbung, meiner ersten Mitarbeiterin bis zum wirklichen Entschluss, ist gefühlt ein ganzes Jahr vergangen. Ich hatte mich in meinem Kopf einfach noch nicht damit angefreundet, jemand anderen hereinzulassen. Ich wollte nicht „so viel” Geld ausgeben und erst recht wollte ich kein Risiko eingehen. Was ist, wenn auf einmal keine Bestellungen mehr kommen? Wie soll ich das dann zahlen? 

Was soll ich sagen? Ab dem Tag, als ich Christina, meine erste Mitarbeiterin eingestellt habe, ist mein Business regelrecht durch die Decke gegangen.

Warum? Weil ich wieder Zeit hatte, mein Label nach vorn zu bringen. Ich hatte plötzlich wieder mehr Kapazitäten für neue Ideen, Kooperationen und Vertriebswege. Und ich hatte endlich jemandem, mit dem ich mich austauschen konnte. Allein dafür hat es sich schon mehr als gelohnt. 

Dieser Schritt ist kein einfacher, denn dafür musst du dich bewusst in deinem Kopf entscheiden. Ich sehe immer wieder Shops, die bereit wären „finanziell” und vom Bestellvolumen, aber im Kopf einfach noch keine Freundschaft mit der Idee geschlossen haben. Da ich ja selbst in der Lage war, akzeptiere ich das und drängle niemanden. Aber das Feedback einige Monate später, wenn sie sich dazu entschlossen haben, ist bombastisch!

Also solltest du auch allein mit dem Tagesgeschäft schon voll ausgelastet sein und dein Business steht auf der Stelle und du bist in deinem täglichen Hamsterrad. Dann überleg auch du einmal, ob es sich nicht doch lohnen würde.

Wenn du unsicher bist oder dazu gern mehr Informationen hättest, dann melde dich doch gern bei mir. Ich unterstütze dich in diesem Prozess und helfe dir eine Struktur für dich und deine Mitarbeiter:innen aufzubauen, damit sich die Investition für dich auch wirklich lohnt!

PayPal Family and Friends

Zu diesem Punkt habe ich bereits einen ausführlichen Blogartikel geschrieben, den ich dir ganz unten in den nützlichen Links mit unterbringe. Kurz anreißen möchte ich das Thema jedoch trotzdem, denn es war nun mal einer der 5 größten Fehler als Handmadebusiness, die ich gemacht habe und es zählt definitiv zu dem Phänomen „Was man nicht kennt, kann man nicht googeln”. 

Ich habe schlicht und ergreifend nicht gewusst, dass man PayPal Family und Friends nicht nutzen darf und da ich dachte, ich kann es nutzen, habe ich mich auch nicht weiter damit beschäftigt. 

Na ja, es ist ähnlich wie nach dem Bild von einer Wassermelone zu googeln, obwohl du denkst, du weißt schon, wie sie aussieht. Würdest du auch nicht machen, oder? 

Mach bitte auf keinen Fall diesen Fehler, denn der kann fiese Konsequenzen haben (hier geht es oft, um rechtliches und steuerliches). Wie du PayPal mit deinem Handmadebusiness richtig nutzt, erfährst du im Blogartikel (ganz unten verlinkt).

Keine Strukturen & Workflows

Kennst du das Gefühl auch? Du stehst morgens auf bzw. kommst von der Arbeit nach Hause und bist bereit für Business-Time. Wie ein Autopilot setzt du dich an deine Bestellungen und fängst an sie zu bearbeiten. 

Hast du hier schon mal beobachtet, dass deine Abläufe für die alltäglichen Dinge zwar schon routiniert, sind, aber sobald sich etwas verändert alles irgendwie durcheinander kommt?

Das kann zum Beispiel wie bei mir eine hereinkommende Nachricht über eine Großbestellung sein, die mit Dringlichkeitsbitte kommt. Du lässt alles stehen und liegen, prüfst vielleicht vorher noch, wie lang du für offene Bestellungen noch Zeit hast und beginnst mit dem großen Auftrag. 

Das kann aber auch eine aufwühlende Story der Konkurrenz auf Instagram sein, die dir angezeigt wird und der du nicht widerstehen konntest. 

Solche Ereignisse sorgen dafür, dass der Ablauf gestört wird und deshalb habe ich immer und immer wieder gemerkt, wie wichtig Strukturen und festgelegte Workflows sind. Hier geht es nämlich nicht nur um Routinen, sondern auch um Regeln und Grenzen! 

Ich war da wie so ein Kind, dass immer wieder und wieder schnell im Flur läuft und erst nach dem 100sten Mal lernt, dass man es lieber nicht tut, weil man sonst ausrutscht und sich wehtut. Aber nach dem 101. Mal fiel der Groschen.

Aber vielleicht liest du diesen Beitrag gerade jetzt und ich kann es schaffen, dich daran zu erinnern deine Strukturen und Workflows morgen einzuhalten. Oder falls du noch keine hast sie festzulegen. 

Hier mal ein Beispiel aus meinem Business-Alltag:

Ich habe lange beim Bestellung abarbeiten immer mal wieder etwas verändert. Ich war deshalb manchmal schnell, manchmal langsam und konnte nie wirklich niederschreiben, wie mein optimaler Workflow aussieht, weil ich gar nicht offen dafür war und darauf geachtet habe (eben Autopilot).

Ich habe mir dann eines Nachmittags bei einer enormen Menge von Bestellungen mal die Mühe gemacht und gegen meinen ersten Instinkt gehandelt. Ich habe nicht sofort angefangen, sondern mich hingesetzt und überlegt, was wirklich Sinn macht bei solchen Mengen. Erst DHL-Label oder erst Briefmarken, erst Pakete und dann Briefe oder gemischt? 

Und was soll ich sagen, diese Struktur, die ich mir da überlegt habe, die bringe ich noch heute anderen Shops bei, um ihnen zu helfen. Sie hat mir nämlich nach diesem Tag geholfen auch größere Bestellaufkommen stressfrei zu bearbeiten und vor allem konnte ich meinem Partner, wenn er mir mal geholfen hat, die Liste zeigen und so wusste auch er, was zu tun ist. Also auch wichtig, wenn du jemanden einstellen möchtest bzw. Unterstützung hast. 

Außerdem habe ich mir gewisse Strukturen | Regularien überlegt. Kein Handy beim Bearbeiten von Bestellungen (die über Billbee kommen). Handy so einstellen, dass nur die wichtigsten Personen anrufen können (ich telefoniere nämlich gern mit Freundinnen und Business Buddies). Das kostet manchmal Stunden.

Genauso ist es übrigens auch gerade. Ich schreibe diesen Blogartikel und mein Handy ist auf stumm. Im Hintergrund läuft nur gaanz leise Musik. 

Hier also mein Reminder an dich: Damit du zeitsparend durch den Tag kommst und dich nicht zu leicht ablenken lässt, überlege dir selbst einige Routinen und Strukturen. Finde heraus, was dich besonders ablenkt und streiche es aus der Zeit, wo du richtig produktiv sein möchtest. 

Außerdem lohnt es sich, sich einmal so richtig mit seinen Abläufen auseinanderzusetzen und sie zu optimieren und zu notieren. Stellst du mal jemanden ein oder es kommt ein Familienmitglied als Unterstützung ist alles klar definiert.

Fokus auf die falschen Dinge

Sicher ist, wie du deine Prioritäten für dich, dein Business und deine Familie legst ist nicht unbedingt dieselbe Reihenfolge, wie ich es tun würde.

Darum geht es auch nicht, ich bin nicht dazu befähigt zu entscheiden, was richtig und was falsch ist in diesem Punkt. In meinen Mentorings (3-Monatsbetreuung) gebe ich jedoch immer wieder Impulse. Einen dieser Impulse möchte ich mit dir teilen.

Ist dein Gewinn am Ende des Monats sowieso schon nicht nach deinen Vorstellungen und du bist gerade dabei Stabilität in das Ganze zu bringen? Frag dich einmal: 

Muss es jetzt wirklich noch ein teurer Plotter sein, weil du unbedingt noch dieses eine Produkt herstellen möchtest? Ist das wirklich nötig, oder versuchst du damit nur einer fixen Idee nachzulaufen, von der du dir mehr versprichst, als von dem, was du jetzt schon hast.

Ich tendierte in der Vergangenheit dazu, wenn etwas nicht lief, mir einzureden, ich müsse noch in dieses oder jenes teure Programm oder Produkt investieren, dann würde es sicher laufen. Manchmal hatte ich auch den Drang danach etwas Neues anzufangen, weil das alte nicht geklappt hat. Da wollte ich dann aber nicht klein anfangen, sondern direkt mit voller Ausstattung. 

Mein Freund hat mich mal etwas gefragt und diese Fragen möchte ich dir mitgeben, damit du sie vor Augen hast, wenn solch eine Situation kommt.

Bist du wirklich sicher, dass du dieses Produkt, Maschine, Programm wirklich brauchst? Ist der Grund, dafür, dass es nicht läuft, nicht ein anderer?

Lohnt es sich nicht lieber herauszufinden, was an den z.B. Produkten, die du hast nicht passen, bevor du die Arbeit wegwirfst und einer neuen fixen Idee hinterherläufst. 

Das z. B. deine genähten Taschen nicht laufen, hat natürlich eine Ursache.

Die Möglichkeit, deine Taschen jetzt mit Sprüchen zu beplotten muss dieses Problem nicht lösen, kostet aber auf jeden Fall Geld. 

Frag dich also immer: Bin ich sicher, dass es am Produkt liegt? Liegt es nicht vielleicht an der Präsentation, meinem Selbstwert fürs Business (stehst du hinter deinen Produkten) oder anderen Einflüssen?

Wenn du sicher sagen kannst, es liegt am Produkt, dann GO FOR IT! Kämpfe für deinen Traum und suche andere Produkte.

Wenn das nämlich nicht der Fall ist und du bist nicht sicher, ob es wirklich an den Taschen liegt, hast du im schlimmsten Fall 500€ ausgegeben, dafür, dass deine jetzt beplotteten Taschen immer noch nicht wirklich Anklang finden.

Zusammenfassend:

Puh, das war ein langer Blogartikel, also umso mehr Danke, für deine Zeit!

Ich hoffe, ich konnte dir einen Einblick geben in meine 5 größten Fehler als Handmadebusiness und du hast das ein oder andere für dich daraus gewinnen können. 

Jetzt wünsche ich dir ganz viel Erfolg weiterhin mit deinem Handmadebusiness bzw. Kreativ Label!

Ganz liebe Grüße aus Ahrensburg, Simply Jo

Weitere nützliche Links:

Spar dir Zeit, Nerven und Lehrgeld. Mit diesen nützlichen Tipps! Es sind auch einige Angebote dabei, die dich keinen Euro kosten!

Klicke einfach auf den kleinen Pfeil und schon wirst du direkt zur passenden Seite weitergeleitet.